Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) wird im Islam als der letzte Gesandte Gottes verehrt. Er empfing die letzte göttliche Botschaft, bekannt als der Quran, und lebte und wirkte im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel. Für Muslime ist er ein unersetzliches Vorbild in allen Lebensbereichen.
Leider ist der Prophet des Islams für viele Menschen immer noch eine unbekannte Größe. Oftmals werden in den Medien verschiedene Darstellungen des Propheten gezeigt, die seine Person meist verzerrt wiedergeben. Aus diesem Grund klären wir die Menschen mit unseren Inhalten auf.
Seit der Erschaffung der Menschheit hat Allah immer wieder Menschen dazu auserwählt, als Propheten Gottes zu dienen. Diese Menschen zeichneten sich durch einen vorbildlichen Charakter aus und waren daher besonders geeignet für diesen göttlichen Auftrag.
Gemäß einer Überlieferung des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) gab es 124.000 Propheten vor ihm. Der Quran nennt mehr als zwanzig Propheten, darunter Adam , Noah , Abraham, Jakob, Moses, Jonas, Lot, David und Jesus. Adam wird als der erste und Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) als das letzte Glied dieser Prophetenkette betrachtet.
Die Aufgabe eines Propheten ist es, die göttliche Botschaft, die er von Allah erhält, zuerst selbst zu verinnerlichen und dann den Menschen zu überbringen. Die Absicht der Propheten besteht darin, dass die Menschen ihr Leben grundlegend hinterfragen, sich nur "dem einem Gott" zuwenden und schließlich sich zum Positiven ändern. Zu den bekanntesten und wichtigsten Offenbarungsbüchern gehören die Psalter, die Thora, die Bibel und der Quran. Trotz ihrer Unterschiede betonen alle diese Bücher den Glauben an einen Gott, an das Jenseits, an die Verwirklichung von Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit Gottes.
Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) lebte im 7. Jahrhundert hauptsächlich in den Städten Mekka und Medina auf der arabischen Halbinsel. Diese Zeit war geprägt von Vielgötterei, Stammesfeindschaften sowie sozialer Ungerechtigkeit und Ausbeutung der Schwachen. Insbesondere Sklaven, Frauen und Waisenkinder litten unter Leid und Elend, während die Reichen die alleinige Macht und Vorteile dieser Zeit genossen.
Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) wurde im Jahr 571 in Mekka geboren und verstarb im Jahr 632 in Medina. Als Waise wuchs er bei seinem Großvater und später bei seinem Onkel auf. Bereits vor seiner Berufung zum Propheten im Alter von 40 Jahren genoss er den Ruf als äußerst vertrauenswürdiger und aufrichtiger Mensch. Die erste göttliche Offenbarung markierte einen Wendepunkt in seinem Leben, ab diesem Zeitpunkt setzte er sich unermüdlich für die Botschaft Allahs ein.
Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) erhielt fortlaufend Offenbarungen, die er bis zu seinem Tod auswendig lernte. Diese wurden ebenfalls schriftlich festgehalten. Nach seinem Ableben und dem Abschluss der Offenbarung wurden diese Verse zu einem Buch zusammengefasst. Dieses Buch ist der Quran, den wir heute in unseren Händen halten.
Unter den damaligen Kalifen wurde das Schriftbild des Qurans detailliert festgelegt und einheitlich gemacht. Neben dem Schreiben des Qurantextes gab es auch die Tradition, den gesamten Quran auswendig zu lernen. Diese Tradition wird auch heute noch weltweit fortgesetzt.
Während der Zeit des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) war Polytheismus weit verbreitet. Verschiedene Stämme verehrten ihre eigenen Götter, obwohl viele an "Allah" als den obersten Gott glaubten, spielte dies im Alltag kaum eine Rolle. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod war kaum vorhanden. Neben den Polytheisten gab es auch Juden und Christen auf der arabischen Halbinsel. Seit dem Bau der Kaaba durch die Propheten Abraham und Ismael dient Mekka als Wallfahrtsort und war ein wichtiger Handelspunkt. Die Bewohner von Mekka verdienten ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch Handel, einschließlich Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) und seiner Frau Khadidscha.
Handel spielte eine zentrale Rolle im Leben der Menschen, was dem Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) dazu veranlasste, sich entschieden gegen die ausbeuterische Zinspraxis einzusetzen. Ein Vers dazu lautet: "Und wenn er (der Schuldner) in Schwierigkeiten ist, dann sei (ihm) Aufschub (gewährt,) bis eine Erleichterung (eintritt). Und daß ihr (es) als Almosen erlaßt, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wißt." (2:280)
Der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) setzte sich unermüdlich für die Botschaft des Qurans ein und ermutigte die Menschen, ihre Gewohnheiten und ihren Glauben kritisch zu hinterfragen sowie ihren Verstand zu nutzen. Zentrale Themen, die von Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) und anderen Propheten behandelt wurden, sind die Schöpfung, das Jenseits, der Monotheismus und moralisches Handeln.
Der Mensch wird als das vornehmste Geschöpf Allahs betrachtet, das sich durch einzigartige Eigenschaften wie den Verstand auszeichnet. Allah wendet sich mit all seiner Barmherzigkeit seiner gesamten Schöpfung zu, insbesondere dem Menschen. Die besondere Stellung des Menschen unter Allahs Geschöpfen wird an vielen Stellen im Quran betont, wie es in einem Vers heißt:"Und Wir haben ja die Kinder Ādams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt." (17:70)
Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist ein grundlegender Aspekt des Qurans und der Botschaft des Propheten (Allahs Segen und Frieden auf Ihm). Der Mensch ist vergänglich, ebenso wie alles andere. Im Quran betont Allah immer wieder die Existenz eines ewigen Lebens im Jenseits nach dem irdischen Leben. Dies ist von großer Bedeutung, da die Taten eines Menschen im Diesseits Konsequenzen für das Jenseits haben werden.
Die Ethik und das moralische Handeln sind grundlegende Prinzipien des Islam. Der Mensch wird dazu aufgefordert, sein Leben und sein Verhalten gegenüber anderen kritisch zu hinterfragen und gemäß den Lehren des Islams zu gestalten. Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) dient als Vorbild in dieser Hinsicht. Im Quran wird dieser ethische Anspruch an vielen Stellen deutlich. Ein Vers dazu lautet: "...Allah ändert nicht den Zustand eines Volkes, bis sie das ändern, was in ihnen selbst ist..."(13:11)
Der Kernpunkt, der die Basis aller göttlichen Botschaften bildet, ist der Glaube an den einen und einzigen Gott. Es bedeutet, Allah als den Schöpfer des gesamten Universums anzuerkennen, keine anderen Götter neben ihm zu haben und alle Anliegen und Fragen ausschließlich ihm zuzuwenden. Dieser Glaube an den einzigen Gott befreit den Menschen von allen anderen Abhängigkeiten.
Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) gehört zu den wenigen Persönlichkeiten der Weltgeschichte, über die eine Fülle an Informationen überliefert wurde. Neben dem Quran, der als wichtigste Quelle über den Propheten gilt, haben uns Zehntausende von Überlieferungen von ihm erreicht. Es gibt kaum ein Thema, zu dem es keine Überlieferung gibt.
Diese Überlieferungen werden als "Hadith" bezeichnet und von verschiedenen Gelehrten in unterschiedlichen Sammlungen zusammengetragen. Zu den bekanntesten Gelehrten gehören unter anderem Buhârî, Muslim, Tirmizî, Nasâî, Abû Dawûd und Ibn Mâdscha. Beim Zitieren eines Hadiths wird stets der Name des jeweiligen Gelehrten am Ende angegeben. Die in den Hadithen überlieferte Lebensweise des Propheten (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) wird als "Sunna" bezeichnet."Sunnah" ist ein arabisches Wort, das für "Gewohnheit" oder "Brauch" steht. Im Zusammenhang mit dem Gesandten Gottes Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) bezieht es sich auf die Gesamtheit seines vorbildlichen und nachahmenswerten Verhaltens. Es umfasst die Handlungen, die er selbst verrichtet, angeordnet, empfohlen oder einfach unkommentiert gelassen hat.
Im Verlauf der ersten Jahrhunderte nach Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) entwickelte sich die Hadithwissenschaft weiter. Gelehrte strebten danach, ausschließlich authentische Überlieferungen in ihren Sammlungen aufzunehmen. Eine Gruppe von Werken, die im Allgemeinen als besonders authentisch angesehen wird, wird als "die sechs Bücher" bezeichnet. Diese sind nach Themen wie Propheten, Glaube, Gebet, Fasten, Verwandtschaft usw. geordnet.
Zusätzlich gibt es eine Reihe von biografischen Werken, die auf dem Quran und den Überlieferungen basieren. Die älteste und bekannteste Prophetenbiografie wurde im 8. Jahrhundert von dem Gelehrten Ibn Ishâk verfasst. Eine überarbeitete Version dieses Werkes, verfasst von seinem Schüler Ibn Hischâm, ist heute verfügbar und dient als Grundlage für zahlreiche andere Biografien.
Wussten Sie das...
... der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) im Jahr 571 in Mekka geboren wurde und im Jahr 632 in Medina verstarb?
... es immer noch Zehntausende von gesicherten Überlieferungen über den Propheten gibt, die sein Leben und sein Handeln dokumentieren?
... die Sunna, das Beispielverhalten des Propheten, als die zweite Hauptquelle des Islams betrachtet wird?
... der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) sich in der Tradition früherer Propheten wie Abraham, Moses und Jesus sieht?
... der Koran über einen Zeitraum von mehr als 23 Jahren nach und nach offenbart wurde, beginnend mit der Zeit des Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm)?
... Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm)wie alle anderen Propheten vor ihm den Glauben an einen einzigen Gott predigte und sich für Gerechtigkeit einsetzte?
... der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) als Waisenkind aufwuchs und von seinem Großvater und später von seinem Onkel aufgezogen wurde?
... Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf Ihm) erst im Alter von 40 Jahren zum Propheten berufen wurde?