Vorurteile und Missverständnisse über den Islam

In einer zunehmend vernetzten Welt sind Vorurteile und Missverständnisse über den Islam weit verbreitet. Diese falschen Vorstellungen können durch mangelnde Kenntnisse, kulturelle Unterschiede und verzerrte Darstellungen in den Medien entstehen. Es ist wichtig, diese Vorurteile bzw. Missverständnisse zu erkennen und aufzuklären, um ein besseres Verständnis und ein harmonischeres Zusammenleben zu fördern. In diesem Abschnitt werden wir einige der häufigsten Vorurteile und Missverständnisse über den Islam beleuchten und aufzeigen.

Muslime teilen keine guten und edlen Werte mit Nicht-Muslimen

"Die Besten unter euch sind die, die die besten Manieren und den besten Charakter haben."

Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm).

Einige Menschen behaupten, dass islamische Werte irgendwie unvereinbar mit anständigen „westlichen“ Werten seien. Solche Behauptungen könnten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Muslime schätzen edle und universelle Werte wie:

• ehrlich und gerecht sein

• sein Wort halten

• Religionsfreiheit gewähren

• Eltern, Verwandte, Nachbarn und ältere Menschen respektieren

• wohltätig und großzügig sein

• sich um die Armen und Bedürftigen kümmern

• nicht lügen, betrügen, fluchen oder über jemanden schlecht reden

Muslime sind dazu verpflichtet, positiv zur Gesellschaft beizutragen und sich immer mit den höchsten moralischen Standards und besten Handlungen zu verhalten.

Muslime verehren einen neuen Gott namens Allah

Muslime verehren denselben Gott, den auch die Propheten Noah, Abraham, Mose und Jesus verehrten. Das Wort „Allah“ ist einfach das arabische Wort für den Allmächtigen Gott – ein arabisches Wort mit reicher Bedeutung, das den einen und einzigen Gott bezeichnet. Der Name Allah hat keine Pluralform und kein Geschlecht, was ihn einzigartig macht im Vergleich zum Wort „Gott“, das im Plural (Götter) und in der weiblichen Form (Göttin) existiert. Es ist bekannt, dass jede Sprache Begriffe für Gott verwendet, manchmal auch für kleinere Gottheiten, jedoch gibt es bei Allah keine solche Vielfalt. „Allah“ ist auch das Wort, das arabischsprachige Christen und Juden verwenden, um sich auf Gott zu beziehen.

Obwohl Muslime, Juden und Christen an denselben Gott (den Schöpfer) glauben, unterscheiden sich ihre Vorstellungen von Ihm erheblich. Muslime lehnen zum Beispiel die Vorstellung ab, dass Gott Partner hat oder Teil einer „Dreifaltigkeit“ ist. Muslime schreiben die Vollkommenheit nur Allah (Gott), dem Allmächtigen, zu.

Der Islam unterdrückt Frauen

Im Islam werden Männer und Frauen vor Allah als gleich angesehen, sowohl was die gleiche Belohnung als auch die Verantwortlichkeit für ihre Taten betrifft. Das einzige, was Menschen bei Allah unterscheidet, ist ihr Maß an Gottesfurcht.

"Gewiß, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch." Quran 49:13

Dieser Vers beweist, dass wahre Ehre und Status nicht erreicht werden, weil eine Person reich oder arm, schwarz oder weiß, männlich oder weiblich ist, sondern durch Frömmigkeit und Religiösität/Gottesfurcht erlangt werden.

Allah, der Schöpfer beider Geschlechter, hat unterschiedliche Rollen und Verantwortungen für jeden zugewiesen, unter Berücksichtigung ihrer Unterschiede. Frauen werden höchsten Respekt und Ehre entgegengebracht. Zum Beispiel haben sie das Recht auf gleiche Bezahlung, die Wahl des Ehepartners, die Verfolgung von Bildung sowie das Recht auf Scheidung und Erbschaft.

Leider gibt es einige muslimische Frauen, die unterdrückt werden und ihre Rechte nicht erhalten. Dies ist nicht die Schuld des Islam. Das Problem liegt darin, dass in einigen Ländern Menschen bestimmten kulturellen Praktiken und Traditionen folgen, die nichts mit dem Islam zu tun haben.

Der Quran ist nur ein weiteres Geschichts- oder Gedichtbuch

Der Quran ist das göttliche Wort des Allmächtigen Gottes (Allahs), offenbart an den Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) durch den Engel Gabriel. Er ist ein Maßstab für die Wahrheit und enthält Leitlinien, nach denen die Menschheit leben soll. Der Quran zitiert Lehren aus den vorhergehenden Generationen und der Geschichte der Propheten, damit wir aus ihren Erfahrungen lernen können.

Er lehrt uns auch über uns selbst und unseren Schöpfer. Zudem erklärt er den Zweck unserer Existenz, nämlich Allah als einzigen Gott anzuerkennen und Ihn allein zu verehren.

Muslime glauben, dass der Quran als eine Aktualisierung der alten Bücher (Altes Testament und Neues Testament) angesehen wird. Da sich Juden und Christen nicht an die ursprüngliche Botschaft gehalten haben und die Bücher teilweise verfälscht wurden, hat Allah (Gott) das letzte und unverfälschliche Buch, den Quran, herabgesandt. Dies dient als Prüfung für die Menschheit. Nach ihm wird kein weiteres Buch von Gott mehr herabgesandt.

Allah hat die Menschen nicht erschaffen, um ziellos umherzuwandern. Die Prüfung des Glaubens besteht darin, seinen Verstand, freien Willen und seine Vernunft zu nutzen, um über Allahs Zeichen nachzudenken und sie zu erkennen – eines der größten Zeichen ist der Quran.

Der Quran enthält viele Wunder, damit wir keinen Zweifel an seiner Authentizität haben können. Der beste Weg zu erfahren, worum es im Koran geht, ist, ihn selbst zu lesen.

Der Hijab ist unterdrückend

Um den Hijab zu tragen, müssen muslimische Frauen ihren Körper bescheiden mit Kleidung bedecken, die ihre Figur vor fremden Männern verbirgt. Der Hijab betrifft jedoch nicht nur das äußere Erscheinungsbild; er umfasst auch edle Sprache, Bescheidenheit und würdiges Verhalten. Obwohl der Hijab viele Vorteile bietet, besteht der Hauptgrund, warum muslimische Frauen den Hijab tragen, darin, dass es ein Gebot von Allah (Gott) ist. Er weiß am besten, was für Seine Schöpfung gut ist.

Der Hijab stärkt eine Frau, indem er ihre innere spirituelle Schönheit betont, anstatt ihr äußeres Erscheinungsbild. Er gibt Frauen die Freiheit, aktive Mitglieder der Gesellschaft zu sein, während sie ihre Ehre und Würde bewahren.

Der Hijab symbolisiert nicht Unterdrückung, sondern ist ein Schutz vor abwertenden Bemerkungen, unerwünschten Annäherungen und unfairer Diskriminierung. Das nächste Mal, wenn du eine muslimische Frau siehst, weißt du, dass sie ihr äußeres Erscheinungsbild bedeckt, nicht ihren Verstand oder Intellekt.

Alle Muslime sind Araber

Nur etwa 20 % der Muslime weltweit sind Araber, was bedeutet, dass bis zu etwa 80 % der Muslime keine Araber sind. Zum Beispiel gibt es mehr indische und indonesische Muslime als arabische Muslime.

Der Islam lehrt, dass ein Individuum nicht aufgrund seiner Rasse oder Hautfarbe überlegen ist. Der Islam ist strikt gegen jede Form von Rassismus. Er hat eine universelle Botschaft für die gesamte Menschheit - nämlich, dass jeder nur durch die Anerkennung und Verehrung des einen wahren Gottes Frieden und Erfolg erlangen kann.

Muslime beten Mohammed oder den Mondgott an

Eine weitere verbreitete Fehlannahme ist, dass Muslime den Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) verehren. Das ist vollkommen unwahr und wird leicht durch die tatsächliche Aussage des Propheten (Friede sei mit ihm) widerlegt: „Übertreibt nicht in Bezug auf mich, wie die Christen mit Jesus, dem Sohn Marias, übertrieben haben. Ich bin nur Sein Diener, so nennt mich Allahs Diener und Gesandten.“ Islam lehrt Muslime, alle Propheten und Boten Allahs (Gottes) zu respektieren, aber Respekt und Liebe für sie bedeutet nicht, sie anzubeten.

Eine verwandte Behauptung besagt, dass Muslime den "Mondgott" anbeten, was ebenfalls völlig falsch ist. Das Anbeten des Mondes oder irgendetwas anderem als Allah ist im Islam strengstens verboten:

"Und zu Seinen Zeichen gehören die Nacht und der Tag, die Sonne und der Mond. Werft euch weder vor der Sonne noch vor dem Mond nieder, sondern werft euch vor Allah nieder, Der sie erschaffen hat, wenn ihr (tatsächlich) Ihm allein dient." Quran 41:37

Der Islam erkennt die vollkommene Perfektion, Erhabenheit und Einzigartigkeit Allahs ohne jegliche Kompromisse an. Er ist der Gerechteste und der Barmherzigste. Ihn allein zu verehren ist der wichtigste Glaube im Islam. Dies wird an zahlreichen Stellen im Quran erwähnt.

Der Islam erlaubt Terrorismus

Die Medien stellen im Allgemeinen jeden Muslim, der kämpft, als Terroristen dar, unabhängig davon, ob sie gerecht oder ungerecht kämpfen, ob sie andere unterdrücken oder unterdrückt werden. Im Krieg ist das Anvisieren unschuldiger Nichtkämpfer eine abscheuliche Handlung, die der Islam klar verbietet. Tatsächlich ist es Muslimen nicht erlaubt, Pflanzen und Tiere zu zerstören bzw. zu töten, geschweige denn unschuldige Menschen.

Der Quran zeigt eindeutig die Ernsthaftigkeit des Tötens einer unschuldigen Person und betont den Wert des menschlichen Lebens.

"Wenn jemand einen unschuldigen Menschen tötet, wird es sein, als hätte er die gesamte Menschheit getötet. Und wenn jemand eine Person rettet, wird es sein, als hätte er die ganze Menschheit gerettet." Quran 5:32

Der Islam erlaubt Zwangsehen

Zwangsehen sind kulturelle Praktiken, die in bestimmten Ländern auf der ganzen Welt vorhanden sind. Obwohl sie nicht auf Muslime beschränkt sind, werden Zwangsehen fälschlicherweise mit dem Islam in Verbindung gebracht. Im Islam haben sowohl Männer als auch Frauen das Recht, ihren potenziellen Ehepartner auszuwählen oder abzulehnen. Eine Ehe gilt als nichtig, wenn die Zustimmung einer Frau vor der Ehe nicht erteilt wird.

Der Islam zwingt Menschen dazu, Muslime zu werden.

Allah sagt: "Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der Weg der Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von dem der Verirrung." Quran 2:256

Obwohl es für Muslime eine Pflicht ist, die schöne Botschaft des Islam an andere weiterzugeben und zu teilen, kann niemand gezwungen werden den Islam anzunehmen. Um den Islam anzunehmen, muss eine Person aufrichtig und freiwillig an Allah (Gott) glauben und ihm gehorchen. Daher kann niemand gezwungen werden den Islam anzunehmen.

Betrachten Sie Folgendes:

• Indonesien hat die größte muslimische Bevölkerung, obwohl dort keine Kämpfe geführt wurden, um den Islam dorthin zu bringen.

• Es gibt mehr als 14 Millionen arabische koptische Christen, die seit Generationen im Herzen Arabiens leben, vor allem in Ägypten

• Der Islam ist heute eine der am schnellsten wachsenden Religionen in der westlichen Welt.

• Muslime herrschten etwa 800 Jahre lang über Spanien, zwangen die Menschen jedoch nie zur Konversion.

Schlussfolgerung

Das Lernen über den Islam aus unqualifizierten Quellen ohne Überprüfung ist gefährlich und führt zu Missverständnissen. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, Missverständnisse und falsche Informationen über den Islam zu akzeptieren – den Glauben, den mehr als ein Viertel der Menschheit teilt. Verdient nicht die Rechtleitung für die gesamte Menschheit, die Botschaft des Islam, sorgfältig bedacht und reflektiert zu werden?